Verstärkte Grundwasserförderung bei Elze ist abzulehnen

ÖDP fordert von Wasserversorgern zukunftsfähige Lösung

Nach Meinung der ÖDP (Ökologisch-Demokratische Partei) darf die vom Wasserversorger Purena beantragte Erhöhung der Fördermenge von Grundwasser durch die Kreisverwaltung nicht genehmigt werden. Schon nach dem trockenem Jahr 2018 hatte der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) in seinem freizugänglichen Grundwasserbericht mit Grafiken und Zahlen dargelegt, dass der Grundwasserspiegel in vielen Bereichen Niedersachsens massiv gesunken ist. In der darauffolgenden Zeit ist es weiterhin sehr trocken gewesen, sodass eine Erholung des Grundwasserspiegels ausgeschlossen werden kann. „Sollte nun Purena im Bereich von Elze seine Grundwasserentnahme um 330.000.000 Liter pro Jahr erhöhen bzw. fast verdoppeln, würde der Grundwasserspiegel dort weiter massiv sinken,“ befürchtet der Kreisvorsitzende Henry Kucz.

Durch einen sinkenden Grundwasserspiegel besteht immer die Gefahr von Bodensetzungen, die zu Schäden an Gebäuden und Straßen führen, die Bürger und Staat viel Geld kosten können. Für die Natur sind die Folgen noch viel weitgreifender. Bereits jetzt ist der Boden zum Teil metertief auch für den Laien erkennbar sehr trocken geworden. Hierdurch haben bereits jetzt flachwurzelnde Pflanzen Probleme ausreichend Wasser zu bekommen. Sollte das Grundwasser durch die zusätzliche Wasserentnahme weiter sinken, werden bald eigentlich gesunde Bäume verdursten und sterben. Dies droht selbst geschlossenen Wäldern, wenn z.B. Wasserversorger weiter massiv Grundwasser fördern.

So fordert die ÖDP in Niedersachsen vor der Kenntnis der seit Jahren erkennbaren Tendenz zu immer trockeneren Jahren, dass die Wasserversorger und die Politik sich zusammenschließen müssen, um das Problem langfristig umweltfreundlich zu lösen. Der ÖDP sieht es als Möglichkeit, zukünftig Meerwasserentsalzungsanlagen an der Nordseeküste zu bauen und anschließend das Trinkwasser von der Küste bis weit ins Binnenland über zum Teil bereits vorhandene Leitungen zu pumpen.

Die Kosten für so gewonnenes Wasser liegen bereits heute im Bereich vom Grundwasser. Auch ist der Energiebedarf überschaubar, da bereits mit dem Strom von 3 hochmodernen, leistungsstarken Offshore-Windkraftanlagen genauso viel Trinkwasser erzeugt werden kann, wie z.B. zurzeit die Harzwasserwerke pro Jahr liefern.

Die ÖDP fordert Purena auf, sich mit anderen Wasserversorgern jetzt zusammen zu tun und bei der Landesregierung die Unterstützung bei der Realisierung einzufordern, da gutes Trinkwasser nach Luft das wichtigste zum Leben ist. Wie dringend das Problem ist, konnte jeder in den letzten Tagen und Wochen lesen. So ist in Lauenau die Wasserversorgung zeitweise zum Erliegen gekommen, viele Wasserversorger zwischen Küste und Harz fordern die Bürger zum massiven Wassersparen auf. „Die Lösung für Wassermengenprobleme liegt zukünftig zusätzlich im Meer, die Harztalsperren können den Bedarf immer schwerer decken,“ so der Kreisvorsitzende Kucz „Jede unnötige Verzögerung gefährdet die Wasserversorgung und somit Natur, Menschen und Wirtschaft.“