Gemeinde Giesen mitten in der Verkehrswende

Die Gemeinde Giesen steht nicht still. Inmitten der Ortschaften Groß Förste und Hasede verläuft die Bundesstraße 6. Die Ortschaft Ahrbergen wird von der Bundesstraße im Norden tangiert. Emmerke liegt direkt an der B1. Dafür wurden rein rechnerisch am Modell eine Lärmemission für die Anwohner ermittelt.

Der Kreisvorsitzende der Ökologisch-Demokratisch Partei (ÖDP) Henry Kucz hat bereits bei der Erstellung des Lärmaktionsplans der Gemeinde Giesen kritisch das Fehlen der durchlaufenden Kreisstraßen fristgerecht angemahnt. In zahlreichen Stellungnahmen hatte er schon zuvor verschieden Möglichkeiten zur Temporeduzierung angeregt. Dabei war die Reduzierung des Verkehrslärms nur ein Bestandteil seiner Betrachtung. Er hatte auch auf die mangelnde Sicherheit der schwächsten Verkehrsteilnehmer, insbesondere auf den kreuzenden Schulwegen, aufmerksam gemacht.

Die Bürgerinitiative Giesen-Schacht e.V. konnte nun durch eigene Messungen die individuellen Eindrücke bestätigen. Die Initiative betreibt seit 2018 ein eigenes Feinstaubmesssystem. Durch eine Erweiterung konnten nun auch Daten im Bereich des Umgebungsschalls für einen längeren Zeitraum gewonnen werden. Der Vorsitzende der BI führt dazu aus: „Die Lärmgrenzwerte der Verkehrslärmschutzverordnung sind zwar nicht unmittelbar, jedoch als gesetzgeberische Wertung der Grenze der Zumutbarkeit von Verkehrslärm anwendbar.“

„Ich freue mich über die gezeigte Initiative sehr. Durch die Messwerte der BI Giesen-Schacht haben wir nun endlich einen ersten Überblick erhalten“, führt dazu Henry Kucz aus. Dabei wurden bereits 2019 Messungen durch die Gemeinde Giesen von der ÖDP gefordert.

Umso interessanter erscheint in diesem Kontext, dass die ÖDP vorab diese Dringlichkeit erkannt hatte. Als Antwort auf die Eingabe wurde auf Nachfrage mitgeteilt, dass die Zuständigkeit nicht bei der Gemeinde liege und es deshalb auch keiner weiteren Diskussion oder Dialoges bedürfe.

Henry Kucz fordert weiterhin von der Gemeinde Giesen, die gesetzlichen Grundlagen zu erfüllen. „Ein erster Schritt wäre, die eingegangen Vorschläge überhaupt zu diskutieren.“